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Kristallrosenmandala

 

 

 

Die Rose

 

zwischen Traum und Wirklichkeit

ein Märchen

 

Vor noch nicht allzu langer Zeit lebte einmal eine Rose in einem großen Garten. Sie war noch sehr jung und wuchs inmitten anderer Rosen, die in den unterschiedlichsten Farben neben ihr leuchteten. Ihr eigenen Blütenblätter schienen in einem leuchtenden goldgelb, die Blätter zart und glänzend.

Ihre Zeit verbrachte die Rose damit, die Welt um sich herum zu beobachten, sich im Wind zu wiegen, sich durch das Licht der fernen Sonne zu erwärmen und von den Rosen, die ihr am nächsten standen erzählen zu lassen, welche Geheimnisse sich hinter Licht und Dunkel, Trockenheit und Nässe, Wärme und Kälte verbargen.

Die größte Kraft und Freude bereitete ihr jedoch das leuchtende, warme Juwel zwischen ihren Wurzeln, dessen Herkunft ihr keine der anderen Rosen verraten konnte, obwohl eine jede von Ihnen auch eines besaß. Merkwürdigerweise, obwohl die kleine Rose all die anderen Juwelen sehen konnte, waren die älteren Rosen dazu nicht in der Lage, wußten nicht einmal, daß sie selbst eines besaßen. Die kleine Rose liebte es, in dunklen Nächten das Funkeln dieser Lichter und ihren Abglanz im schwarzen Himmel zu betrachten und war nur ein wenig traurig, diese Erfahrung nicht mit den anderen teilen zu können.

Die Zeit verging und die Rose wurde größer. Sie lernte, was es bedeutete, eine Rose zu sein, entwickelte in sich den Sanftmut, die Liebe, aber auch die Kraft ihrer Dornen. Sie liebte die Anderen, die neben ihr standen und deren Liebe war alles, was sie sich wünschte.

Eines Tages jedoch, wieder einmal im Dunkeln wachend und in dem leuchtenden Lichtspiel der Juwelen versunken, bemerkte sie zwischen den Wurzeln der größten Rose an ihrer Seite ein dunkles Flackern, einen Schatten, der sich durch das Licht bewegte und es verzehrte. Vor Schreck erstarrt beobachtete sie und ihr Herz setzte einen Moment lang aus. Ihr eigenes Licht erstrahlte in diesem Moment in einer nie gekannten Helligkeit und, als wäre es das natürlichste der Welt, nahm sie eine ihrer eigenen Wurzeln fort und ließ so das Licht entkommen, hin zu dem Flackern des anderen. Nur wenige Augenblicke später war die seltsame Erscheinung fort.

Der nächste Morgen zeigte Alles um sie herum unverändert, auch die große rote Rose an ihrer Seite war stark und schön wie immer.

Es dauerte eine ganze Weile und fast vergaß sie den Vorfall, als es wieder geschah. Fast hatte sie aufgehört des Nachts ängstlich auf das Leuchten der roten Rose zu schauen, doch sie bemerkte die Veränderung sofort. Dieses Mal war der Schatten so dunkel, daß kaum noch Licht zwischen den Wurzeln der Roten zu erkennen war. Ihre eigenen Wurzeln fast vollständig zurückzuziehen und alles Licht hinüberfließen zu lassen war etwas selbstverständliches für die kleine gelbe Rose. Und dann wurde um sie herum alles Dunkel.

Als sie wieder sehen konnte, war fast Nichts mehr wie vorher.

Sie sah die Sonne auf ihren Blättern, doch wie sehr hatten die sich verändert! Bräunlich und vertrocknet, sich nicht mehr geschmeidig im Lufthauch wiegend, sondern schwerfällig raschelnd. Der Stängel nicht mehr grün und saftig, voller starker Dornen, sondern trocken, dünn und holzig. Die Blüte fast farblos, klein und zusammengezogen, kaum noch als die Blüte einer Rose erkennbar. Und schließlich das Juwel, es war fort. Stattdessen umschlangen ihre Wurzeln eine harte Glätte, die sich schließlich bei näherem Hinsehen als ein Ei entpuppte. Sie konnte unter der Schale eine Bewegung erspüren, doch die Wärme und die Kraft waren ihr verschlossen.

Sich mit Tränen in den Augen umsehend erkannte die gelbe Rose auch hier nichts wieder. Der Garten ihrer Erinnerung hatte sich in eine endlose Steinwüste verwandelt und von anderen Rosen nichts zu entdecken. Sie war allein.

Lange Zeit blieb sie allein und ihre klaren Gedanken wurden trübe. Sie hatte kaum die Kraft sich aufrecht zu halten und wußte eigentlich auch nicht so richtig, warum sie das überhaupt tun sollte.

Doch ihre Umgebung veränderte sich langsam, fast unmerklich und schließlich wuchsen, weit verstreut, ein paar struppige Sträucher. Als sie schließlich Mut faßte und zu ihnen herüberrief, um endlich wieder zu sprechen, erwiesen sie sich als recht rauhe Gesellen, die kaum anderes zu erzählen hatten, als über die Kühle oder Feuchtigkeit der vergangenen Nacht.

Sehnsüchtig sich an geheimnisvolles Wissen erinnernd sprach sie schließlich von ihrer Vergangenheit, doch die Sträucher schüttelten sich abwehrend und sagten nur:“ Wir haben noch nie eine Rose gesehen, wissen aber, daß sie wunderschön sein soll. Du bist nicht schön, du bist merkwürdig und das was Du sagst ist auch merkwürdig, wer hätte schon je von einem Juwel zwischen den Wurzeln einer Rose gehört ?“ Und fortan sprach niemand mehr mit ihr.

Ihre Einsamkeit wurde noch größer und so beschloß sie, nicht mehr merkwürdig zu sein. Sie ließ sich mehr Blätter wachsen und verbarg die vertrocknete Rosenblüte zwischen ihnen. Bald sah sie mit ihren braunen Blättern fast ebenso aus, wie die anderen Sträucher und beteiligte sich an ihren Gesprächen über Wind und Wasser, ja sprach manchmal noch lauter als alle anderen, wie lästig doch die Dunkelheit der Nacht wäre. Zu den Sternen sah sie nicht mehr hinauf.

Jahre vergingen und die gelbe Rose hatte vergessen, daß sie einmal etwas anderes war als ein struppiger Strauch. Da kam ein Hund in diese unwirtliche Gegend, ein Spaniel mit langen lustigen Ohren und einer ständig schnuppernden schwarzen Nase. Er legte sich in die Nähe des Strauches zum Schlafen und wie es so kam, begannen die beiden ein Gespräch. Der Strauch erzählte von den harten Bedingungen und dem steinigen Boden, da schaute der Spaniel ganz verwundert und sagte “Aber das hier ist doch ein wunder-schöner Garten voller Blumen und herrlichem Duft. Nur Du siehst etwas merkwürdig aus.“

Da verstummte der Strauch entsetzt. Ohne noch einmal mit ihm zu sprechen sah sie am nächsten Morgen den Spaniel davon wandern, quer durch die Steinwüste, um die wenigen Büsche herum. Und sie schwieg.

Sie sprach für lange Zeit nicht mehr, weder zu sich selbst, noch zu den anderen Sträuchern, war nur noch erfüllt von einem Schmerz und einer Traurigkeit, deren Ursache sie nicht erkennen konnte. Sie hatte ihre Vergangenheit zwar völlig vergessen, wußte aber der Spaniel hatte etwas Wahres gesprochen.

Tag und Nacht strichen vorüber, bis ein Waschbär an einem besonders sonnigen Tag den Weg zum kleinen Strauch fand und ihn lange und schweigend ansah. „Was bist Du wirklich“ fragte er plötzlich. „Ich kann sehen, daß Du gar kein Strauch bist, aber was bist Du ?“ Der Strauch schüttelte abwehrend alle seine Blätter und antwortete „Natürlich bin ich ein Strauch.“ Als der Waschbär antwortete, funkelten seine Augen vergnügt:“ Nein, das glaube ich Dir nicht und in Deinem Herzen kann ich sehen, daß Du es auch nicht glaubst, sonst wärst du nicht so traurig. Aber es hilft nicht, wenn ich Dir das sage, das mußt du alleine herausfinden. Doch will ich Dir dabei helfen, hör mir gut zu.“

Und der Strauch blieb ganz still und lauschte, während der Waschbär ihm von der Sonne erzählte, von ihrem Licht, das alles Leben ermöglicht, von ihrer Wärme und Liebe, die die Herzen erfüllt und davon, daß jedes lebende Wesen ein ebensolches Licht in sich selbst trägt, das sich von der Sonne nährt. Schließlich sagte er: „Wenn Du dieses Licht, die Kraft der Sonne und ihre Liebe lange genug in dein Herz läßt, dann wird sie Dir helfen zu erkennen, wer Du bist.“ Er berührte eines der rauhen Blätter und in diesem Moment wurde der Strauch von Wärme und Kribbeln erfüllt.Er spürte mit einem Mal die Anwesenheit der Sonne wie ein beständiges ruhiges Summen und fühlte ihre Strahlen wie streichelnde Hände auf sich. Der Waschbär lächelte, verabschiedete sich und ging fort.

Nun verbrachte der struppige Strauch seine Tage damit dem Summen der Sonne zuzuhören und ihr Licht in sich aufzunehmen. Er veränderte sich, ohne es selbst zu merken. Die Blätter wurden geschmeidiger, grüner und glänzender und er richtete sich immer mehr auf. Doch trotz dieser Veränderung war er immer noch nur ein Strauch.

Lange Zeit später war eines Morgens plötzlich ein Wolf am Horizont aufgetaucht und immer näher gekommen. Er setzte sich zu Füßen des Strauches und betrachtete ihn. Schließlich sagte er: „Ich kann erkennen, daß Du etwas ganz besonderes bist. Ich glaube nicht, daß Du nur ein einfacher Strauch bist. Ich glaube, Du bist die Wölfin, die ich schon so lange suche, ich will bei Dir bleiben und Dich lieben, wenn Du mir von dem Sonnenlicht gibst, das auf deinen Blättern glänzt.“ Der Strauch war glücklich und gab gerne von seinem eigenen Licht. So lebten die beiden eine Weile ganz nah beieinander, nur unterbrochen von den Zeiten zu denen der Wolf auf die Jagd ging. Der Strauch wollte so gerne die Wölfin sein und rief täglich die Sonne ihm mehr Licht und Kraft zu schenken, damit er sich verwandeln konnte. Doch je mehr Licht er in den Blättern sammelte, desto mehr nahm der Wolf für sich.

Schließlich wurde der Strauch schwach und krank. Da sah der Wolf ihn an und sagte:“ Du bist wohl doch nicht meine Wölfin, nun muß ich gehen und sie woanders suchen.“

Dem kleinen struppigen Strauch brach fast das Herz.

Zum Glück blieb die Sonne bei ihm nachdem der Wolf gegangen war und da ihm niemand mehr das Licht von den Blättern nahm, lernte er wieder, in der Nacht die Sterne zu sehen. Die Krankheit und Schwäche vergingen und der Strauch beschloß den Rest seines Lebens mit Sonne und Sternen alleine bleiben zu wollen. Er klammerte sich an die harte Schale des Eis unter seinen Wurzel und ließ sich dichte Dornen wachsen.

Tiere zogen an dem Strauch vorbei, sprachen ihn auch manchmal an, doch er ignorierte sie. Bis schließlich die Stimme eines Kaninchens, sanft und einfühlsam seinen harten Panzer durchdrang. „Ich kann sehen, daß Du kein einfacher Strauch bist. Hör mir zu und ich werde Dir helfen zu erkennen, wer Du wirklich bist. Meine Worte sind deutlicher als die der Sonne. Und wenn Du in meine Augen siehst, wirst Du erkennen, daß ich die Kraft habe Dich zu verwandeln.“

Der Strauch sah das Kaninchen an und Hoffnung keimte in ihm auf. Er begann dem Kaninchen ganz genau zuzuhören, lauschte den einfühlsamen, leisen Worten, beugte sich den härteren Tönen und erzitterte tief in seiner Seele aus Bewunderung vor der Klugheit des Tieres. Tag um Tag lauschte der Strauch und vergaß alles um sich herum, beinahe sogar das Licht der Sonne. Doch die Sonne vergaß den Strauch nicht und ging in unverminderter Kraft jeden Morgen von neuem auf. So geschah es, daß der Strauch in ihrem frühen Licht, als das Kaninchen noch schlief, an sich heruntersah, weil er Schmerzen spürte.  

Wie entsetzlich war der Schreck, als er erkannte, daß die Stimme des Kaninchens ihn so abgelenkt hatte, daß er nicht bemerkte, wie es Stück für Stück seine Blätter abgefressen hatte! Dies erkennen und das Kaninchen mit Hilfe der letzten Dornen davonjagen kostete fast seine letzte Kraft. Voller Verzweiflung beugte er seine Äste herab und ergriff einen der harten Steine, die auf der Erde lagen, hob ihn an und schmetterte ihn gegen das Ei. Die Wurzeln verloren von dem Schlag fast ihren Halt, rissen auf und bluteten, doch die Schale hielt stand. Auch dieser Weg, das Juwel und damit sich selbst wiederzugewinnen, blieb ihm verwehrt und er wünschte sich mehr als Alles das Vergessen in dem wohlvertrauten Dunkel.

Doch die Dunkelheit kam nicht, einzig der Schmerz blieb.

Statt dessen kam das Licht der Sonne und erfüllte ihn von der Wurzel über die zerfressenen Blätter bis hin zu der plötzlich wieder sichtbaren winzigen Rosenblüte. Und nun lauschte der kleine Strauch der Stimme der Sonne, so wie er vorher dem Kaninchen gelauscht hatte, und begann zu verstehen. Der Schmerz verließ ihn, die Wunden heilten und von nun an sprach der
Strauch allen Vorüberziehenden nur noch von dem Licht der Sonne und ihrer heilenden Kraft. Manch einer hörte zu, wenn auch viele lachend weiterzogen. Die die zuhörten, gingen nachdenklich weiter und der Strauch fragte sich manchmal, was aus ihnen geworden war.

Da flog eines Tages ein Falke in der Nähe über den Himmel. Der kleine Strauch auf dem Ei betrachtete ihn, während sie dem Singen des Sonnenlichtes lauschte und erkannte mit einem Mal, als der Vogel vor seinen Augen den Sonnenball durchkreuzte, daß er zwar wie ein Falke aussah, doch in seinem Herzen ein Juwel, umschlossen von einer feinen Schale, besaß. Die Pflanze rief ihn: „Falke, komm herunter, ich möchte Dir etwas Wunderbares erzählen.“

Und der Falke kam, setzte sich vor sie und hörte zu, als sie ihm von der Sonne erzählte und dem Licht, das er in sich selbst trug. Während sie so erzählte, erkannte sie in seinen Augen ein Spiegelbild ihrer selbst, das Spiegelbild eines Strauches, über dessen höchsten Ast eine kleine, winzigkleine Rosenblüte sich entfaltete. Je mehr sie dem Falken vom Sonnenlicht sprach, desto stärker glühte die Sonne selbst in ihrem Herzen, desto größer wurde die Blüte die sie in seinen Augen sah. Schließlich, als sie geendet und mit einem ihrer Blätter seine Schwingen berührt hatte um das Sonnenlicht an ihn weiterzugeben, strahlte der Falke sie aus leuchtenden Augen an. Er dankte ihr und schwang sich wieder in die Luft, trank glücklich die Sonnenstrahlen und im Fortfliegen erkannte sie in seinem Herzen ein Juwel, umschlungen von einer dunkelroten Rose.

Kaum war er ihrem Blick entschwunden, und sie fühlte wieder wie ihre Wurzeln sich schwach an die Schale des Eis klammerten, konnte in den Augen des Vogels ihre eigene Blüte nicht mehr erkennen, da zerriß ein unsagbarer Schmerz ihr Herz. Ihre Blätter, ihre Wurzeln, ihre ganze Seele begannen zu weinen, weinten so sehr, daß das salzige Wasser die rauhen Blätter in Strömen herunterlief und sie schrie voller Schmerz und Verzweiflung: “Sonne, hilf mir doch.“

Das Summen der Sonne antwortete ihr, wortlos, doch so, daß sie sie verstehen konnte. So senkte sie die Blätter und die Äste demütig herab und ließ den Schmerz noch stärker werden. Sie trank ihn, so wie die Sonnenstrahlen, wurde eins mit ihm und wie vor so langer Zeit wurde es dunkel um sie. Doch war die Dunkelheit nicht absolut, sondern erfüllt von knackenden, brechenden Geräuschen.


Nach gar nicht so langer Zeit kehrte das Licht zurück zu dem kleinen Strauch, in dessen Herz eine neue Rose gewachsen war und dessen Wurzeln ein kleines, zartes, leuchtendendes Juwel umklammerten. Die Schalen des Eis lagen zu seinen Füßen im zarten Frühlingsgras zerstreut.

 

Kristallrosen-Mandala: © Angeo Email (s. Impressum)

Textquelle: Verfasser unbekannt